Wälder
Etwa ein Drittel der Fläche Deutschlands ist bewaldet, der überwiegende Teil davon wird forstwirtschaftlich genutzt. Wälder sind nicht nur Rohstofflieferanten. Sie dienen als Kohlenstoffspeicher. Die Filter-, Puffer- und Speicherwirkung derer Bodenvegetation liefert uns saubere Luft, bindet Nähr- und Schadstoffe und verbessert die Trinkwasserqualität. Sie bieten Erosions- und Lärmschutz. Sie tragen beträchtlich zur Emissionsreduzierung und Speicherung von Schadstoffen bei. Sie sind Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten und bieten uns Menschen einen Raum für Naturerlebnis und Erholung.
Herausforderung
Die häufig intensive Waldbewirtschaftung, die Klimaänderung mit zunehmenden Extremereignissen (Trockenphasen und Stürme), Stickstoffeinträge insb. aus der Landwirtschaft, der Ausbau von Windenergieanlagen im Wald und eine zunehmende Nachfrage nach Holz als erneuerbare Energie bedrohen die Erhaltung des Waldes und seiner biologischen Vielfalt, und damit auch die Bereitstellung der vielfältigen Ökosystemleistungen des Waldes.
Wälder müssen vermehrt in artenreiche Mischwälder umgebaut werden, reich an Alt- und Totholz, mit gerechten Baumarten und angepassten Wildbeständen. So können sich diese an Folgen wie häufiger auftretende Extremwetterereignisse anpassen. Das würde die Resilienz der Wälder erhöhen und ihre vielfältigen Ökosystemleistungen sichern, was der wirtschaftlichen Nutzung der Wälder und auch der Erreichung von Naturschutzzielen zugutekommen würde.
Inwertsetzung
Der Wert dieser Ökosystemleistungen jenseits des heranwachsenden Holzes sollte stärker bei der Gestaltung des privaten und öffentlichen Waldmanagements berücksichtigt werden. Dass sich das auch volkswirtschaftlich rechnen kann, zeigen unsere Fallbeispiele.
Informieren Sie sich über entsprechende Fallbeispiele
Geschützte Naturräume generieren regionale Wertschöpfung
Die Großschutzgebiete in Deutschland sichern die biologische Vielfalt und erbringen wichtige Leistungen wie die Regulierung des Klimas. Außerdem tragen sie durch ihre Funktion als Erholungs- und Tourismusmagnete in besonderem Maße zur regionalen Wertschöpfung bei. Diese ist höher ist als die entgangenen Einnahmen der Forst- und Holzwirtschaft, wie das Beispiel des Nationalparks Bayerischer Wald zeigt (Mayer et al. 2010).
Waldleistungen in Deutschland: Rohholz, globaler Klimaschutz, Erholung und Naturschutz
Ein staatlicher Eingriff, um die Leistungen des Waldes zu fördern, ist gerechtfertigt, wenn die Waldbewirtschaftung dazu führt, dass die Ökosystemleistungen des Waldes nicht in erwünschter Menge und/oder Qualität bereitgestellt werden. Die Gestaltung solcher wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen sollte dabei auch für Waldbesitzer und privatwirtschaftliche Initiativen lohnend sein, damit sie die gewünschten Leistungen bereitstellen (Elsasser et al., 2020).